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  Welten retten!
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"Und am Ende sinkt die Lust bei allen Bürgern, den Planeten zu retten."
schreibt Uwe-Jean Heuser in seinem Artikel "Grün geht anders" [DIE ZEIT Nr. 11/2011].
"Den Planeten retten", ersatzweise die Meere, den Regenwald, die kretische Gartenspringmaus. Ein oft gehörter Appell, der nicht nur falsch, sondern durch seine Dimension sogar gefährlich ist.

Die Natur ist bedroht durch den Menschen. Die hemmungslose Ausbeutung der natürlichen Ressourcen verschmutzt die Meere, verwüstet ganze Landstriche, rottet unwiederbringlich Pflanzen und Tiere aus. Waldsterben, Ozonloch, Klimawandel hießen nacheinander die Reiter der Apokalypse. Die Zerstörung der Erde ist nur noch durch ein schnelles und radikales Umdenken aufzuhalten. Es gilt, unseren Planeten zu retten, lautet der Appell.

Die so formulieren, wollen durch das nicht mehr steigerbare globale Bedrohungsszenario vermutlich motivierend auf das Engagement der Menschheit wirken nach dem Motto: Je größer die Gefahr, desto leidenschaftlicher der Widerstand. Das ist gut gemeint, aber - im Sinne Harry G. Frankfurts - Bullshit.

Abgesehen davon, dass die schiere Größe der Aufgabe "Den Planeten retten" offensichtlich für Superhelden gemacht ist und den Durchschnittsbürger vielleicht ehrfürchtig, aber bestimmt handlungsunfähig erstarren lässt: Das bedauerliche an diesen Appellen ist neben ihrer offensichtlichen Wirkungslosigkeit, dass sie sich aus derselben Quelle speisen wie die als Ursache allen Übels identifizierte unersättliche Gier des Menschen: Seine unerschütterliche Arroganz.

Schlechte Neuigkeiten für die Krone der Schöpfung: Die Erde dreht sich nicht um uns. Die Natur juckt es nicht im Geringsten, ob wir leben oder krepieren.

Der Natur ist es auch egal, ob es vier Grad wärmer oder kälter wird, ob die Meeresspiegel fallen oder steigen, ob die Eisbären aussterben oder die Menschen. Die Natur hat kein Interesse, das liegt in ihrer Natur.

Selbst, wenn wir Menschen den ganzen Planeten radioaktiv verstrahlen: Die Erde wird sich noch ein paar Milliarden Jahre weiterdrehen, und es wird Leben auf ihr geben, in welcher Form auch immer. Der Mensch wird einen kurzen Wimperschlag lang Gast gewesen sein auf dem blauen Planeten, und er wird das Antlitz dieser Kugel oberflächlich stärker verändert haben als jedes Lebewesen vor und wahrscheinlich auch nach ihm. Wen interessiert es?

Nur uns.

Es geht allein um die Frage, ob wir in der Lage und willens sind, die einzige uns zur Verfügung stehende Biosphäre zu erhalten. Es ist eine einfache, rein egoistische Motivation: Die Menschheit reagiert empfindlich auf Veränderungen der Umweltvariablen, also müssen wir alles Menschenmögliche tun, diese Variablen zu stabilisieren. Es mag auch andere, religiös basierte Beweggründe geben, wie den Glauben, Verantwortung zu tragen für die Bewahrung der Schöpfung. Im Kern geht es aber um die Bewahrung der Menschheit, konkreter: um das Überleben der Menschen. Die Natur braucht keinen Menschen, der Mensch braucht die Natur. Ein Fakt, der so formuliert vielleicht eher zum Handeln motiviert.



 

 
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